Dr. Tod
Böser Blick in den Alltag. Drastische Ermahnung, sein Leben nicht wegzuwerfen. Warnung, dem Tod nicht schon zu Lebzeiten entgegenzulaufen. Rockig, bockig, böse...
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Hallo, Dr. Tod,
ich komm‘ dir zuvor
weise dich in meine Schranken
mit einer Magnum überm Ohr
vertreib ich die Gedanken
Viel zu tun bleibt da nicht,
ich bin gut vorbereitet,
denn wer hinieden in sein will,
verblödet sich beizeiten
Schaut Model-Castings, Talk-Shows an,
lila Haare, Piercing, einerlei
scheißt auf Bildung, raucht und säuft
ficken, kotzen, Arschgeweih
Dr. Tod hat sich gefreut,
dass ich ihn besuchen will
lebendig und bei Sinnen
koks ich mich von hinnen
Hab nichts gelernt und will auch nicht
Hartz IV ist meine Stütze
Den Rest spül ich mit Wodka weg
Oder setz mir gleich ne Spritze
Nein, so einer bist du nicht,
du willst nur etwas Spaß
als Ghetto-Kind, was bleibt dir denn
da gibst du richtig Gas
Und Dr. Tod lacht, wenn du kommst,
er wird dich bald begrüßen
wird im Leben dein Begleiter sein
lässt dich deine Blödheit büßen
Weil du nicht begreifst,
dass du nur einmal lebst,
was du heut versaust,
nicht wiederholen kannst
wenn eines Tags der Doktor kommt
und sagt dir eben:
nun komm, du Depp,
das war’s auch schon –
das war dein Leben.
© Ralf Schuler 2019