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Crystal & Speed machen jeden zum Piet.
Egal, was man snifft, säuft oder kifft.
Es ist wie es ist: Gift.
Jeder nimmt ma
MDMA und Keta.
Liquid Ecstasy aka Gbl Ghb
sorgen für Freude.
Alles cool, alles locker, alles ok.
Dealer sind Freunde,
sie verticken Träume,
sind meine Kumpel.
Weißt du wie ich meine?
Ich fack die Mumpel
sie zählen Scheine.
Das macht man doch eh so
wie zum Weggehen Chemo.
Steigert das Partyniveau.
Gehört dazu wie zu
illegalen Partys Elektro.
Speed zum Aufwecken
zum Wachwerden Peppen.
Dank Pappen
Chaos wie in Nahost.
Dank Benzos endlos
entspannt wie Laos.
Chrystal ein rotes Buch
wie die Thesen Maos.
Zumindest am Anfang
dann wird's zum Fluch
wie beim Eunuch
Harndrang.
Dank Koks klare Gedanken
dazwischen Zähne blecken.
Keiner weist in die Schranken.
Bin nicht krank, hab mich erkannt.
Habe endlich die Welt verstanden:
Jede Droge hilft, werde kreativ,
ohne male oder schreibe ich nicht.
Brauch die Geister, die ich rief,
aber die kommen nur dicht.
Also ein bisschen gestofft,
etwas abzwackt, Mische gemacht
schon bin ich droff.
Es wird abgefuckt, die ganze Nacht.
Am nächsten Tag kam das Bereuen.
Geist und Körper ausgepowert.
Konnte mich nich freuen
die Party hat drei Tage gedauert.
Wer sich erinnern kann,
war nicht dabei.
Die Denke traurig,
schaurig nicht wirklich,
gefangen im Wunsch
high zu sein.
Gefangen im Versuch
frei zu sein.
Schnell ne Pappe geschmissen,
Realität verwischen, wegballern,
wie Sylvester Knallern!
Wie Deichkind leider geil,
der Fall war leider steil.
Er kam abrupt, wie ein Fallbeil.
Machte mich kaputt wie Schutt.
Dachte, ich rannte, aber vegetierte,
wurde nicht kreativer,
eher dümmer.
Ließ mich körperlich gehen.
Pickel und Gesichtsfasching
keiner konnte mich ansehen.
Kaute ohne zu essen,
roch unangenehm.
Hatte ich darauf Bock?
War es das wert?
Der richtige Zug?
Das richtige Pferd?
Als ich mich das fragte,
war es zu spät.
War im Crystalrausch,
kam nicht mehr raus.
Suchtdruck, Schmerzen
als ich keinen Stoff hatte.
Beschaffungskriminalität
Konsum - worums sich dreht.
Rutschte aus dem System
verkackte selbst Hartz 4,
weil ich's nicht schaffte,
hinzugehen.
Täglich struggle und hustle,
wo es nichts zu lachen gab.
Überlebenskampf der Assel.
Fahrräder klauen, auseinanderbauen,
Beim Schrotthändler verkloppen.
Von der Kohle neuer Stoff.
Meist reichte es nicht,
immer war es zu wenig.
War nie richtig droff.
Da half nur Tabakkopf und saufen.
Körper und Geist wollten mehr.
Die Aggression nahm zu,
die Hemmschwelle ab.
Wurde dreist und wusste,
dass ich mich bescheisste.
Dafür hasste ich mich.
War unglücklich, weil süchtig.
Wusste, Suchtdruck bleibt
bis zur Ewigkeit.
Musste die Sucht bekämpfen.
Fand die Kraft, machte Therapie
mit tausend Krämpfen.
Verließ mein Umfeld,
Suchte eine Adaption.
Fand ein Praktikum
und nach drei Monaten
einen Platz zum Wohnen.
Dann arbeitete ich in ner Firma,
die mich übernahm.
Jetzt geht alles seinen Gang,
weil ich an mich glaubte,
und Hilfe nahm.
© Christian Kühn 2020