Mein Foto-Album
Ein älterer Herr blättert in seinem Foto-Album und erinnert sich dabei an seine Sturm- und Drangzeit. Als ich diesen Text schrieb, hatte ich liebliche Tango-Klänge im Ohr. Der Text wurde von einem Menschen mit Nasennebenhöhlenentzündung und Pomade im Haar gesungen.
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Refrain:
Ich zeig es Ihnen im Vertrauen.
Sie dürfen in mein Album schauen.
So viele wunderschöne Damen.
Ich kenn noch alle ihre Namen.
1)
Ich weiß genau noch, schöne Maren.
Dass wir zusammen glücklich waren.
Doch später dann, nach ein paar Jahren.
Da lagen wir uns in den Haaren.
„Das Streiten können wir uns sparen!“,
Sagte ich ihr und ließ sie fahren.
2)
Diese Frau nannte ich Edeltraud.
Dadurch wurd sie zornig, ziemlich laut.
Ihre gute Laune war versaut.
Sie ging fort, ich hab ihr nachgeschaut.
Fatoumata hatte dunkle Haut.
Kam aus Afrika, war gut gebaut.
3)
Ach ja, die liebestolle Esther.
Sie spielte Flöte im Orchester.
Ich hör noch heute ihr Geläster:
„Du bringst es leider nicht, mein Bester!“
Das meinte auch die Zwillingsschwester,
Bei Frauen-List nützt kein Protest mehr.
4)
Sie hatte etwas auf der Pfanne
Doch war sehr prüde, die Susanne.
Das Gegenteil davon war Hanne.
Wir hatten Spaß auch in der Wanne.
Doch gab´s beim Baden eine Panne.
Ich wurde Vater von Klein Anne.
5)
Und dieser Dame da, Mathilde.
Konnt ich nicht trauen wie der Hilde.
Ich fragte: „Was führst du im Schilde?“
Als Antwort lächelte sie milde
Und floh in südliche Gefilde.
Mit meinem Geld, ich war im Bilde.
6)
Heut mit neunzig lieb ich Schwester Ruth.
Sie ist sehr besorgt, wie gut das tut.
Kontrolliert bei mir Urin und Blut,
Gibt mir wieder neuen Lebensmut.
Nur beim Waschen packt mich stets die Wut.
Inkontinenz kommt da nicht so gut.
© Georg Wagner (GeWa) 2020
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